Safety first

Gemein­sam handeln –
Gewalt bekämp­fen – Betrof­fe­ne stärken

Das Projekt

Wis­sen­schaft­li­che Beglei­tung der Pilot-Pha­se des Fra­ge­bo­gens zur Gefähr­lich­keits­ein­schät­zung ins­be­son­de­re bei kind­schafts­recht­li­chen Ver­fah­ren zu Fra­gen des Umgangs- und Sor­ge­rechts nach einer Tren­nung auf Grund von „Häus­li­cher Gewalt“

Das Pro­jekt bear­bei­tet die Eva­lua­ti­on der Pilot-Pha­se zur Pra­xis­im­ple­men­tie­rung des Instruments.

Im Rah­men des Bun­des­in­no­va­ti­ons­pro­gramms „Gemein­sam gegen Gewalt an Frau­en“ för­dert das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Fami­lie, Senio­ren, Frau­en und Jugend die­se Imple­men­tie­rungs­for­schung mit Unter­stüt­zung des Baye­ri­schen Staats­mi­nis­te­ri­ums der Jus­tiz. Von Sep­tem­ber 2021 bis Dezem­ber 2022 wird das Team um Prof. Dr. Susan­ne Not­h­hafft die Nut­zung des Fra­ge­bo­gens als Instru­ment zur Gefähr­lich­keits­ein­schät­zung wis­sen­schaft­lich beglei­ten und evaluieren.

Auch 20 Jah­re nach In-Kraft-Tre­ten des Gewalt­schutz-Geset­zes in Deutsch­land ist die Syn­chro­ni­sie­rung des Schut­zes der von „Häus­li­cher Gewalt“ betrof­fe­nen Frau­en und der Schutz die­ser Frau­en als betreu­en­der Eltern­teil und ihrer Kin­der in der Pra­xis nicht hin­rei­chend gelun­gen. Die Para­dig­ma­ta „Gewalt­frei­heit in der Fami­lie“ und „Fort­set­zung einer koope­ra­ti­ven Eltern­schaft nach Tren­nung“ kon­kur­rie­ren bis­lang in der kind­schafts­recht­li­chen Pra­xis und erzeu­gen gera­de im Rah­men von Sor­ge- und Umgangs­rechts­ver­fah­ren erneu­te Gefah­ren­si­tua­tio­nen. Die Annah­me, mit der räum­li­chen Tren­nung sei die Gewalt­aus­übung der* Partner*in zwangs­läu­fig zu Ende, ist nach­weis­lich falsch. Die Zeit der Tren­nung ist sta­tis­tisch gese­hen die gefähr­lichs­te Zeit für von häus­li­cher Gewalt betrof­fe­ne Personen.

Die seit Febru­ar 2018 in Deutsch­land - als ein­fa­ches Recht - ver­bind­lich gel­ten­de „Euro­pa­rats­kon­ven­ti­on zur Ver­hü­tung und Bekämp­fung von Gewalt gegen Frau­en und häus­li­cher Gewalt“ (Istan­bul-Kon­ven­ti­on) nimmt dies in den Blick, wenn sie in Art. 31 klar­stellt, dass in allen Ent­schei­dun­gen zum Sor­ge- und Umgangs­recht die Sicher­heit der von Gewalt betrof­fe­nen Frau­en und Kin­der mit Vor­rang berück­sich­tigt wer­den muss. Zudem wird in Art. 51 eine expli­zi­te inter­in­sti­tu­tio­nel­le Gefähr­dungs­ana­ly­se und ein ent­spre­chen­des Gefah­ren­ma­nage­ment fordert.

Mit der Begleit­for­schung der Pilot­pha­se zur Erpro­bung und Imple­men­tie­rung eines Fra­ge­bo­gens als Instru­ment zur Doku­men­ta­ti­on und zur Gefähr­lich­keits­ein­schät­zung gemäß Son­der­leit­fa­den / Mün­che­ner Modell in kind­schafts­recht­li­chen Ver­fah­ren kön­nen nicht nur Erkennt­nis­se zum Poten­ti­al und zum Ver­än­de­rungs­be­darf des Fra­ge­bo­gens gewon­nen wer­den, son­dern auch Aus­sa­gen zur den Bedin­gun­gen eines gelin­gen­des Imple­men­tie­rungs­pro­zes­ses getrof­fen werden.

Eröff­net wur­de das For­schungs­pro­jekt durch eine Ring­vor­le­sung im Win­ter­se­mes­ter 2021/22 zu den wis­sen­schaft­li­chen Grund­la­gen von Gefähr­lich­keits­ein­schät­zung, die als Koope­ra­ti­ons­ver­an­stal­tung zwi­schen der Katho­li­schen Stif­tungs­hoch­schu­le München und dem Fami­li­en­ge­richt München, „Frau­en hel­fen Frau­en“ München und dem Poli­zei­prä­si­di­um München durch­ge­führt wurde.

Ringvorlesung

in Kooperation mit:

Der Fra­ge­bo­gen zur Gefähr­lich­keits­ein­schät­zung ins­be­son­de­re bei kind­schafts­recht­li­chen Ver­fah­ren zu Fra­gen des Umgangs- und Sor­ge­rechts nach einer Tren­nung auf Grund von „Häus­li­cher Gewalt“ wur­de in einem mehr als 4-jäh­ri­gen mul­ti­pro­fes­sio­nel­lem Arbeits­pro­zess von im Kind­schafts­recht und Gewalt­schutz täti­gen Kolleg*innen erar­bei­tet und im Novem­ber 2019 im Rah­men einer Ver­an­stal­tung am OLG München einem brei­ten Fach­pu­bli­kum vor­ge­stellt. Durch die dra­ma­ti­sche Ver­än­de­rung der gesamt­ge­sell­schaft­li­chen, aber auch der sozi­al-poli­ti­schen Situa­ti­on in den Kom­mu­nen und deren sozia­len und recht­li­chen Pra­xen durch die Pan­de­mie­maß­nah­men ab März 2020 war davon aus­zu­ge­hen, dass eine Plat­zie­rung des Fra­gen­bo­gens als Instru­ment zur Gefähr­dungs­ein­schät­zung in den rele­van­ten Pra­xen nicht voll­stän­dig gelun­gen ist.

Daher wur­de es not­wen­dig, über eine mul­ti­pro­fes­sio­nel­le Ring­vor­le­sung die Akti­vie­rung des Fra­ge­bo­gens und der Pra­xis­fel­der vor­zu­neh­men. Die wis­sen­schaft­li­chen Impli­ka­tio­nen des Fra­ge­bo­gens wur­den in der Vor­le­sungs­rei­he the­men­spe­zi­fisch für die poten­ti­el­len Fragebogen-Verwender*innen auf­be­rei­tet und in ihrem Pra­xis­be­zug dis­ku­tiert und reflek­tiert. Die­se Art der koor­di­nier­ten behör­den­über­grei­fen­den Zusam­men­ar­beit im Rah­men von Fort- und Wei­ter­bil­dun­gen ent­spricht zudem der For­de­rung Art. 15 Abs. 1, 2 Istan­bul Konvention.

Die Ring­vor­le­sung fand von Okto­ber 2021 bis Janu­ar 2022 im Rah­men des Win­ter­se­mes­ters 2021/22 in Form einer Online-Vor­le­sung als Koope­ra­ti­ons­ver­an­stal­tung zwi­schen der Katho­li­schen Stif­tungs­hoch­schu­le München, dem Fami­li­en­ge­richt München, „Frau­en hel­fen Frau­en“ München und dem Poli­zei­prä­si­di­um München statt. Die ein­zel­nen Bei­trä­ge sind als Video hier abrufbar.

News

Mediathek

Hier stel­len wir Ihnen Doku­men­te des Pro­jekts zum Down­load bereit.

Abschluss­be­richt Safe­ty First

Abschluss­ver­an­stal­tung Safe­ty First

Son­der­leit­fa­den Münchner Modell

Fra­ge­bo­gen zur Gefährlichkeitseinschätzung

Hin­ter­grund zum Münch­ner Fragebogen

Nut­zungs­hin­wei­se für den Münch­ner Fragebogen

Das Team

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Anschrift

Wenn Sie Fra­gen zum Pro­jekt haben, kön­nen Sie uns ger­ne eine Nach­richt schicken.

Prof.in Dr.in Susan­ne Nothhafft
Katho­li­sche Stif­tungs­hoch­schu­le München
Uni­ver­si­ty of Appli­ed Sciences
Prey­sing­stra­ße 95
81667 München

info@safetyfirst-umgang-sorge.de